Bevor ich an den Punkt kam, an dem ich für mich die Entscheidung traf, meinen angestellten Job endgültig an den Nagel zu hängen, sind viele Jahre vergangen. Jahre der Zerrissenheit. Jahre, in denen ich mich nirgends „genug“ fühlte. Ich war überfordert mit zwei Kindern einem Halbtagsjob und einer Selbständigkeit und dachte lange, es läge schlicht am Pensum. Und daran, dass meine Kinder noch so klein waren…
Der Prozess ist schleichend und unterwegs gar nicht richtig spürbar. Aber plötzlich kommst du an immer mehr Tagen aus dem Büro und fühlst dich erschöpft. Jedes Mal ein bisschen mehr. Oder irgendwie unzufrieden. Vielleicht sogar leer, wie ein Ballon, aus dem die Luft entwichen ist. Es ist so ein dumpfes Gefühl in dir, dass du nicht richtig einzuordnen weißt. Fragen ploppen hoch während du in der U-Bahn sitzt: Fehlt mir etwas, von dem ich noch nichts weiß? Was stimmt gerade nicht in meinem Leben? Geht mir mein Funke gerade verloren?
Berufliche Veränderung ist eine große Sache. Das sind die Sorte Entscheidungen auf denen wir für gewöhnlich länger rum kauen. Die wir vor uns her schieben. Oder gar nicht treffen. Es gibt aber wirklich ernstzunehmende Anzeichen, die dafür sprechen, dass du dich mit der Frage befassen solltest, ob dein Job dich aktuell noch glücklich macht.
Bevor du deine Gedanken mit dem nächsten Podcast übertönst oder deinen Kalender mit immer mehr Terminen füllst, die dich nur davon ablenken, diesen Fragen nachzugehen, schau dir die folgende Liste mal genauer durch: Diese fünf Anzeichen sollten dich alarmieren und dich ernsthaft über eine berufliche Veränderung nachdenken lassen.
Gleiche Abläufe und ähnliche Aufgaben geben uns Sicherheit. Wenn wir etwas öfter tun, dann werden wir darin besser und auch sicherer. Wenn du allerdings merkst, dass du zunehmend genervt bist, von dem was du täglich zu tun hast, solltest du aufhorchen. Unzufriedenheit und/oder Langeweile sind ein Indikator dafür, dass dir schlicht die Herausforderung fehlt. Denn wir wollen Lernen, wir wollen uns weiter entwickeln und wenn deine tägliche Arbeit dir keine neuen Aufgaben stellt, dann macht sich Unmut breit.
Ein Schiff ohne Kurs findet nur durch Zufall einen Hafen.
Hast du dir selbst Ziele gesteckt?
Wirst du in deinem Job an Zielen gemessen?
Wohin soll dich deine Arbeit noch führen?
Was willst du erreicht haben in, sagen wir, fünf Jahren?
Wenn du keine Antworten hast auf diese Fragen, schipperst du in der Tat recht planlos auf offenem Meer.
Perspektivlosigkeit, ob in deinem eigenen Unternehmen oder in deiner Rolle im Angestelltenverhältnis, das verursacht dieses schwere Gefühl in einem. Denn wohin führt das alles für dich persönlich? Weißt du es grundsätzlich nicht oder nur für den Job, den du jetzt gerade machst?
Vielleicht ist es ja Zeit für eine berufliche Veränderung. Eine Neuausrichtung.
Nicht nur unsere Arbeit lässt uns als Menschen wachsen. Auch unser privates Umfeld und äußere Rahmenbedingungen sind der Grund dafür, dass wir uns über die Jahre auch persönlich verändern. Das ist total normal.
Aber dadurch kann es eben auch passieren, dass wir an einen Punkt gelangen, an dem uns unsere aktuelle Berufswahl nicht mehr zufrieden stellt. In der Bauchgegend werden immer mehr Zweifel laut, ob es noch das Richtige ist, dass wir da jeden Tag tun. Irgendwo unterwegs ist auch die Begeisterung für den Job verloren gegangen.
Vielleicht identifizierst du dich auch nicht mehr mit dem Unternehmen für das du arbeitest. Oder mit dessen Werten. Vielleicht fehlt dir auch die klare Strategie und du weißt gar nicht mehr so genau, ob du den Weg mit dieser Unternehmensidee noch weiter gehen willst.
Kennst du diese Zweifel?
Unzufriedenheit zeigt sich oftmals durch die Hintertüre und wir müssen um die Ecke denken, um sie zu erkennen. Ein klares Signal dafür, ist die steigende Zahl an Konflikten: mit deinen Kolleg:innen oder Führungskräften zum Beispiel. Beobachte dich selbst einmal – wo beginnen Konflikte und wie trägst du sie aus? Und wie ist es zu Hause: Lässt du dieses latente schlechte Gefühl an deiner Family aus?
Gehörst du im Büro noch zu den Teamplayern oder machst du seit neuestem lieber dein eigenes Ding? All das können klare Zeichen dafür sein, dass dir die Motivation, für das was du gerade tust, abhanden gekommen sind. Es ist Zeit für einen berufliche Veränderung!
Last aber definitiv nicht least: Dass du etwas verändern solltest, merkst du vor allem auch daran, wie es deinem Geist und deinem Körper geht! Zunehmende Erschöpfung, Gereiztheit, Schlafprobleme, allgemeiner Energieverlust – all das können Hinweise darauf sein, dass du dein Glück in einem anderen beruflichen Umfeld suchen musst.
Wenn dir dieser Gedanke ebenfalls Kopfschmerzen bereitet, kann ich dir nur sagen: Den aktuellen Zustand aus Angst vor Ablehnung oder unsicheren Zeiten zu belassen, lässt deine Kopfschmerzen nicht besser werden. Im Gegenteil.
Ob es FÜR DICH jetzt Zeit für berufliche Veränderung ist, hängt nicht damit zusammen, ob alle der fünf genannten Punkte erfüllt sein müssen oder wenigstens drei davon.
Jeder einzelne der Punkte kann ein Auslöser sein, dich Job-technisch zu verändern.
Es ist auch unabhängig davon, womit und in welcher Konstellation du aktuell dein Geld verdienst: All das, was du an Erfahrungen bis hierhin gesammelt hast, nimmst du mit in deine neue berufliche Heimat. Es ist ein Schatz, den du nie verlieren wirst.
Wichtig ist, dass du ehrlich bleibst und dieses dumpfe Gefühl in dir ergründest. Sorge dafür, dass dein persönlicher Luftballon sich wieder füllt und du erfüllt und glücklich aus deinem Büro tanzt – zumindest an den meisten Tagen! Lies dazu auch meinen Blogpost “Schluss mit Frust – So findest du Zufriedenheit im Job“.
Kitty
Reflexion ist ein wichtiges Instrument, um vor allem im beruflichen Kontext zu checken, ob noch alles passt und wohin es gehen soll. Am 29.11. biete ich eine Masterclass an, in der wir gemeinsam das aktuelle Jahr reflektieren und ins nächste Jahr rein fühlen. Melde dich ab besten gleich an.
