Die Zeiten, in denen dieses eine Business Foto von dir für immer und alle Zeiten ausreichend war, sind lange vorbei. Dieses eine Foto, das du vor einer gefühlten Ewigkeit beim Fotografen um die Ecke hast machen lassen. Was klassisches. Seriös und zeitlos.
Leider nicht. Und ich erkläre dir im folgenden Artikel, warum.
DU FINDEST STATT
Mein Lieblingsspruch ist: Du bist deine Marke! Und das empfinde ich mit jeder Faser meines Seins. Denn es ist fast gänzlich egal, was und für wen du arbeitest – du wirst nie als Roboter irgendwo eingesetzt. Im Gegenteil, du stehst mit deiner Persönlichkeit, mit deinem beruflichen und privaten Erfahrungsschatz und mit deiner Expertise IMMER für irgendetwas.
Das ist es, was Marken definiert: Sie stehen für etwas.
Die Frage ist, ob jede:r von uns die Chance ergreift, das für sich zu nutzen und etwas daraus zu machen…
WIE WIRST DU WAHRGENOMMEN?
Ich spreche viel mit Frauen über ihren beruflichen Werdegang und ihre Ziele. Dabei fällt mir auf, dass sich vor allem angestellte Frauen oft nicht als Marke sehen oder auch gar nicht so positionieren wollen. Sie wollen ‚einfach‘ ihren Job machen und finden Sichtbarkeit als solches nicht unbedingt wichtig.
Die Idee des Personal Branding aktiv für sich selbst zu nutzen, bedeutet nicht, anderen etwas vorzuspielen oder vorzugeben, jemand zu sein, der man nicht ist. Es bedeutet auch nicht ständig überall dabei oder im Internet präsent zu sein. Es geht schon gar nicht darum, eine Maske zu tragen und ständig strategisch zu (inter)agieren.
Das Ziel von Personal Branding oder davon, sich selbst als Marke zu begreifen, ist es, sich der eigenen wunderbaren Kombination aus Stärken (& Schwächen), Werten, Zielen und dem eigenen inneren Antrieb wirklich bewusst zu werden. Mit diesem grandiosen Päckchen kannst du dich in deinem Unternehmen stärker und klarer positionieren. Wenn du mehr über Personal Branding wissen möchtest, lies meinen Post “Auf den ersten Blick: Wie dich Personal Brand Fotos sichtbar machen“.
UNTERNEHMERIN IM UNTERNEHMEN SEIN
Den Gedanken von der Unternehmerin im Unternehmen fand ich schon immer faszinierend und hab das in meiner Zeit im Konzern auch für mich selbst versucht zu leben. Für mich bedeutet es vor allem anderen, dass man Verantwortung für sein Handeln übernimmt und gleichzeitig die eigenen Ziele, aber auch die des Arbeitgebers als Leitfaden für Entscheidungen im Blick zu haben.
Dieses Konzept ist in meinen Augen für alle Seiten ein Gewinn. Für den Arbeitgeber sind Arbeitnehmende und Führungskräfte, die den Geist des Unternehmens verinnerlicht haben und auf natürliche Weise ‚mitnehmen‘ ein riesiges Geschenk. Denn sie handeln im Sinne des Unternehmens, ohne blind gehorsam zu sein. Sie handeln eigenständig und verantwortlich und sind wohlwollendes Sprachrohr nach außen.
Gleichzeitig sind sie klar über die eigenen Stärken und bringen sich somit auch optimal im Unternehmen ein. Das ist andersherum auch für jeden einzelnen Arbeitnehmenden und jede Führungskraft gewinnbringend. Denn wer um seine Stärken weiß, wer weiß, wie er/sie tickt, kann sich für Positionen und Rollen ins Spiel bringen, die Spaß machen. Die einen erfüllen und weiter bringen.
Mittlerweile gibt es dafür ein tolles neues Wort für diese Arbeitnehmenden: Intrapreneure.
Intrapreneure vertreten sich selbst und positionieren sich so, dass sie ihre eigenen Ziele erreichen können. So, dass sie erfolgreich sind – was immer auch Erfolg in ihrer eigenen Definition bedeutet.
Und Intrapreneure vertreten den Arbeitgeber: In Geschäftsbeziehungen, gegenüber Mitarbeitenden und Kolleg:innen, auf Veranstaltungen, im Web.
Intrapreneure sind Marken.
IM UNTERNEHMEN ZUR MARKE WERDEN
Der erste wichtige Schritt, um sich im Angestelltenverhältnis als Marke, als Personal Brand, zu positionieren, ist, bei sich selbst zu beginnen.
Stärken & Schwächen
Hört sich leicht an, ist den meisten aber trotzdem nicht wirklich klar: Die eigenen Stärken und Schwächen. Was fällt dir leicht? Mit welchen Themen kommen andere auf dich zu und fragen um Rat? Wobei kommst du in einen richtigen Flow und was brauchst du, um dich nützlich und wertvoll zu fühlen?
Werte
Das ultimative Werkzeug, um zur Marke zu werden: Dein Wertekompass. Eigentlich für jeden ein wichtiges Tool, aber vor allem für (angehende) Führungskräfte. Wie möchtest du mit deinen Mitarbeitenden umgehen. Oder mit Geschäftspartnern. Wie sollte mit dir umgegangen werden und wie möchtest du mit dir selbst umgehen? All das und noch mehr sind Fragen, die den Grundstein dafür legen, wie du wahrgenommen wirst.
Dein Antrieb
Gibt es ein Thema, das dich immer wieder triggert? Dann ist es DEIN Thema.
Herauszufinden, was einen im (Berufs-)Leben antreibt, ist ein wahres Geschenk. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Als ich erkannt habe, dass es mein WARUM ist, anderen eine Stimme zu geben – hat sich bei mir beruflich seeehr viel verändert. Auf die gute Weise.
Erfolg
…ist einfach für jeden etwas anderes. Für manche bedeutet es, ein C-Level zu erreichen. Für andere ist es ein bestimmtes Projekt oder eine Teamführung oder eine 4-Tage-Woche. Die Erfolgsdefinition ist so unterschiedlich, wie die Menschen und genau deshalb solltest du deine eigene Definition davon finden.
Ziele
Welcher Weg ist der richtige, wenn du den Hafen nicht kennst? Mache dir klar, was du erreichen willst und dann kannst du los segeln.
BUSINESS FOTOS FÜR ANGESTELLTE – WOZU EIGENTLICH?
Eine Marke zu sein, eine Intrapreneurin, bedeutet auch, für etwas zu stehen. Für bestimmte Werte, für ein spezielles Fachthema, eine Rolle oder auch eine Methode.
All das vertrittst du jeden Tag, spätestens dann, wenn du auf’s Firmengelände kommst. Du hast es dabei, wenn du die Kollegin in der Kaffeeküche triffst, wenn du zum Kunden fährst, in einem Meeting dein Projekt vorstellst oder mit deiner Führungskraft zum Mittag gehst.
All das passiert offline und analog.
Aber unsere Welt hat längst nicht mehr nur diesen physischen Firmengelände-View.
Mittlerweile findest du statt, lange bevor du zur Arbeit kommst, nachdem du nach Hause gegangen bist und zwischendrin sowieso: nämlich im Netz und auch im Intranet.
Dein Business Foto bzw. deine Business Fotos erzählen eine Geschichte über dich, wenn du nicht dabei bist und die dringende Frage, die du dir stellen musst, ist: Ist es die richtige Geschichte?
WAS BUSINESS FOTOS FÜR DICH TUN KÖNNEN
Wie alt ist dein letztes Business Foto? Das Foto, das auf deinem Lebenslauf glänzt oder in deinem LinkedIn Profil und das du bei deiner letzten Bewerbung verwendet hast.
Was sagt es über dich? Bist du noch diese Person oder hat sich seither deine Welt komplett gewandelt?
Du denkst vielleicht, aktuelle und aussagekräftige Fotos, das brauchen nur Leute, die ein eigenes Unternehmen haben. Und sowieso, du postest ja auch gar nichts in Karriere-Netzwerken. Und selbst wenn, würdest du da am liebsten kein Foto von dir selbst nehmen. Also wozu bräuchtest du dann überhaupt ein Business Foto und dann noch eins, das sagt, wer du bist…!??
Naja, genau aus diesem Grund.
Menschen machen sich ein Bild von dir. Sie bekommen einen Eindruck von dir, über das Business Foto, welches erscheint, bis du deine Kamera in der Videokonferenz einschaltest. Sie machen sich ein Bild von dir mit dem Foto auf deinem Projektsteckbrief, deinem LinkedIn Account oder dem Artikel, den du neulich für das Mitarbeiterblättchen geschrieben hast.
Und während du (noch) nicht physikalisch anwesend bist, machen sich Menschen ein Bild von dir. Dein Foto erzählt (d)eine Geschichte, bis du leibhaftig die Chance dazu bekommst.
Mit Business Fotos, die mehr über dich sagen, kannst du dich mit dir selbst positionieren. Dich ins Spiel bringen. Vorurteile ausräumen oder gar nicht erst aufkommen lassen. Deinen Qualitäten Ausdruck verleihen. Vertrauen schaffen. Und damit den Weg ebnen zur Erreichung deiner Ziele.
DIE GESCHICHTEN, DIE BUSINESS FOTOS ERZÄHLEN
Das klassische Business Foto ist ein Portrait von dir in einem perfekt ausgeleuchteten Studio vor einem unifarbenen Hintergrund. Die am häufigsten gewählten Outfits sind Sakkos, Blusen und Blazer. Meistens hast du nach so einer Session eine kleine Handvoll Fotos, die sich aber im wesentlichen durch zwei bis drei Outfits unterscheiden.
Das ist der klassische Weg und so wie es für jeden Topf einen Deckel gibt, findet auch diese Art Business Foto immer noch Kundschaft. Und das ist völlig in Ordnung so.
Mir persönlich reicht das nicht. Ich finde, Menschen finden immer in einem Kontext statt. So wie ein Gesicht, eine Pose und ein Outfit eine Geschichte erzählt, tut es auch das Umfeld, in dem ein Business Foto entsteht.
Posen gibt es in meiner Welt eigentlich nicht, sondern ich versuche Menschen in ihren natürlichen Bewegungen festzuhalten. Es darf so wirken, als hätte der Betrachter die Person wirklich gerade getroffen.
Es gibt hier kein Richtung und kein Falsch – jede Art der Fotografie erzählt nämlich ebenso eine Geschichte über den, der sich fotografieren lässt.
WO DU DEINE BUSINESS FOTOS ÜBERALL BRAUCHST
Beim Einsatz deiner Bilder sind deiner Fantasie im Grunde keine Grenzen gesetzt. Allerdings hast du im Corporate Umfeld auch immer auf das Corporate Design deines Arbeitgebers zu achten. Im Idealfall fügen sich deine Business Fotos stilistisch gut in die Vorgaben des Unternehmens ein.
Hier kommt eine kleine Ideensammlung, wo du deine Business Fotos überall zum Einsatz bringen kannst:
– Profilbild Videokonferenz-System
– Vita / Lebenslauf
– Bewerbungen (interne und externe)
– Foto im Mitarbeitenden-Verzeichnis
– Profil- und Headerbild auf internen Kommunikationsplattformen
– Kontaktseite in Kundenpräsentationen / Projektpräsentationen
– Firmen-Pitchdecks
– Offizielle Pressefotos für Interviews
– Pressefoto für interne Artikel
– Profil- und Headerbild auf LinkedIn und ggf. anderen Sozialen Plattformen
– Teampräsentation auf der Webseite des Unternehmens
– Regelmäßige Themenposts auf LinkedIn
– Für Ankündigungen oder Artikel im Unternehmensnewsletter
– Geschäftsberichte
– Beiträge in Branchen-Communities
– Email-Signatur
– …
Was fällt dir noch ein?
Mit regelmäßigen Updates deiner Business Fotos zeigst du deine eigene Weiterentwicklung und zeigst, dass du als Mensch und als Marke nicht stehen bleibst.
MIT DEINEN BUSINESS FOTOS ZUM CORPORATE INFLUENCER
Du stehst mit deinen Business Fotos UND deinem wertvollen Content, deiner Meinung zu bestimmten (Fach)Themen und deiner Expertise in erster Linie für dich selbst.
Als Angestellte wirst du aber auch immer im Kontext deines Arbeitgebers wahrgenommen und das wird zunehmend in der Kommunikation genutzt. Sogenannte Corporate Influencer üben in öffentlichen Räumen durch ihre Fachkompetenz, ihre Persönlichkeit und ihre Präsenz Einfluss aus. Anders als externe Influencer arbeiten sie direkt im Auftrag des Unternehmens, in dem sie angestellt sind.
Corporate Influencer verfügen als ‚Thought Leader’ über tiefes Fachwissen, mit dem sie engagiert und authentisch öffentlich sichtbar sind und dadurch indirekt ein Vertrauen in ihren Arbeitgeber auf- bzw. ausbauen
Aber nicht nur das: Sie stärken auch ihre eigene Glaubwürdigkeit, bauen ihre Netzwerke aus, leisten ihren Beitrag zur Förderung der Unternehmenskultur und haben oft die Möglichkeit, an innovativen Projekten und Themen mitzuarbeiten und zu gestalten.
Authentische Business Fotos sind ein enorm wichtiger Baustein in der Sichtbarkeit und Präsenz von Corporate Influencern, denn sie sind ein Grundpfeiler der Darstellung einer Marke.
Nach innen und nach außen.
UNTER’M STRICH
Zusammenfassend lässt sich sagen:
– Personal Branding hilft dir auch und gerade als Angestellte in einem Unternehmen dabei, den Weg, den du beruflich gehst, aktiv zu gestalten.
– Sowohl du, als auch dein Arbeitgeber profitieren davon, wenn du dich im Unternehmen als Marke positionierst.
– Aktuelle und vor allem authentische aka zu dir passende Business Fotos oder Personal Brand Fotos erzählen deine Geschichten, solange bis du selbst vor Ort bist und vermitteln schon mal den richtigen Eindruck von dir.
– Damit kannst du deiner Karriere auf leichte Weise einen Schubs in die richtige Richtung geben.
Kitty