Krisen meistern – Meine 12 Tipps für Zeiten, in denen es nicht so laufen will

Das Ding mit der Selbständigkeit und dem eigenen Unternehmen ist: Es gibt immer Zeiten, in denen alles läuft, wie geschnitten Brot. Kontakte aus Netzwerkabenden werden zu wertschätzenden Kund:innen. Frühere Kund:innen kommen wieder. Du kannst rechtzeitig Feierabend machen, um Zeit mit den Kids zu verbringen. Deine Social Media Community steht im regen Austausch mit dir. Deine Mitarbeitenden könnten sich nicht wohler fühlen.

Und dann gibt es die Zeiten, in denen scheinbar gar nichts gut geht: Deine Anzeigen spielen keine nennenswerte Reichweite ein, deine Angebote werden nicht wahrgenommen, in Auftragsbuch und Kalender herrscht gähnende Leere. Alle Zeichen zeigen Unwetter und es ist nun an dir, diese Krisen zu meistern.

Manchmal ist das so. Ich mache das hier jetzt seit mehr als 15 Jahren – es war immer so und vermutlich wird es auch immer so bleiben. Berg und Tal gehört einfach dazu. Nur die Ausprägung ändert sich.

Aber die Krisen sind mitunter schwierig(er) zu meistern, als die absoluten Hoch-Zeiten. Wenn das Business-Baby nicht so rund läuft und irgendwo Sand im Getriebe zu sein scheint, dann kann einem das emotional echt ganz schön belasten. Schließlich sind die wenigsten von uns mit weniger als 100 % Engagement am Start.

Ungefähr 1,5 Jahre nachdem ich meinen Hauptjob an den Nagel gehängt hatte, um nur noch als Fotografin meine Brötchen zu verdienen, brach mir das Geschäft weg. Die Kunden blieben aus und das obwohl ich sowohl online als auch im echten Leben ziemlich präsent und professionell aufgestellt war. Die Zahlen waren im Keller und ich soweit, dass ich mir selbst ein Ultimatum setzte: Sollte sich dieses (Umsatz)Niveau in den nächsten drei Jahren nicht signifikant verbessern, würde ich mir wieder einen Angestellten-Job suchen.

Ich bin noch hier, wie du siehst! Immer noch Vollzeit-Unternehmerin.

Krisen zu meistern und sich daraus zu befreien, ist super individuell – jedes Business, jeder Mensch, jeder Markt ist anders. Überall herrschen unterschiedliche Rahmenbedingungen und Hebel. Deswegen kann ich dir auch keine grundsätzlich gültigen Tipps geben, was genau zu tun ist, um aus das Tal hinter dir zu lassen und den den Anstieg zu beginnen.

Was ich dir aber geben kann, sind meine Tipps wie du emotional stabil durch solche schwereren Zeiten kommen kannst. Und wie du es schaffst, dass der permanente Druck dich nicht ohnmächtig werden lässt – im Gegenteil: Ich habe ganze 12 krisenfeste Tipps für dich, damit du dich nicht vom Zweifel übermannen lässt, sondern zu neuer Kraft kommst.


Inhaltsverzeichnis:

(1) Keine Panik!

(2) Social Media Detox

(3) Wie tickst du?

(4) Miste mal gründlich aus.

(5) Apropos Preislisten …

(6) Kaffee-trinken um die Krise zu meistern

(7) Hol dir Hilfe!

(8) Fülle deine Lücken

(9) Bist du gut aufgestellt?

(10) Kreation aus der Fülle heraus, nicht aus dem Mangel

(11) Mehr geben statt nehmen

(12) Investiere!



(1) Keine Panik!

Dein Schiff sinkt nicht. Du musst nur den Kurs wiederfinden.

Verfalle auf gar keinen Fall in blinden Aktionismus. Viel hilft hier leider NICHT viel! Atme mal richtig durch und akzeptiere, dass deine Situation gerade genau so aussieht. Und gleich danach schickst du alle Selbstzweifel mal schön nach Hause. Ja, niemand ist unfehlbar. Ganz sicher kannst du dich irgendwo verbessern und gleichzeitig steht nirgendwo in eine Gedenktafel gemeißelt, dass du versagt hast oder gar einzig Schuld an deiner Misere bist. Was du allerdings bist: Du bist gut genug! Also atme tief durch. Das hilft echt.


(2) Social Media Detox

Eine andere wichtige Maßnahme, um Druck von deinen Schultern zu nehmen: Digital Detox. Vor allem auf Social Media. Denn dort wird dir brühwarm unter die Nase gerieben, wie erfolgreich, kreativ und findig die anderen Unternehmer:innen in deiner Bubble sind. Es ist auch völlig egal, ob sie es wirklich sind oder vorgeben es zu sein – für dein Ego ist das gerade nicht der richtige Ort. Hier wirst du keine echte Inspiration finden.

Also lass es einfach für eine Weile. Pfeif auf den Algorithmus. Die Wahrheit ist, wenn du aktuell nichts zu geben hast, kannst du deine Community auch nicht befruchten und das straft „der Algorithmus“ genauso ab, wie fern bleiben.


(3) Wie tickst du?

Damals hatte ich noch keine Ahnung, heute kenn ich mein Human Design und mir fällt es noch viel leichter, mir die Erlaubnis zu geben, meinem Bauchgefühl zu folgen. Heute weiß ich: Ich bin Generatorin und bin dann am besten, wenn ich etwas tue, das mir echt Spaß macht. Wenn ich etwas tun muss, bei dem ich keine Freude empfinde, kann ich einfach nicht mein ganzes Feuer aus der Schublade holen.

Ob mit oder ohne Human Design Profil – schau mal genau hin, wie du tickst. Wann kannst du dein Potential ausschöpfen und alles aus dir raus holen? Finde heraus, wie du tickst, was dich befeuert und lenke deinen Fokus erstmal da hin.


(4) Miste mal gründlich aus.

Und zwar in allen Bereichen. In Zeiten, in denen wir von einem Kundenprojekt zum nächsten hasten, bleibt oft nur Zeit für das Nötigste: Dokumente werden nicht immer gleich (richtig) abgelegt, Zettel werden auf den ewigen Haufen gepackt, Emails nicht wegsortiert. Nutze jetzt mal die Zeit und bring da (etwas mehr) Ordnung rein. Genauso wie in deinen Unterlagen: Bring deine Preislisten auf Vordermann, deine Angebote und Präsentationen. Vielleicht hast du neue Fotos machen lassen und die tauchen noch nirgends auf? Jetzt ist deine Chance!

Und ganz nebenbei wird dir diese Aufräumaktion frischen Wind unter deine Flügel pusten – du wirst sehen!


(5) Apropos Preislisten …

Dass es gerade nicht so prima läuft, heißt nicht, dass deine Arbeit weniger wert ist! Lass dein Ego also nicht noch weiter schrumpfen, indem du deine Preise nach unten korrigierst. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie verlockend es ist. Wie lange habe ich mit dem BWLer in mir gerungen, der nach Auslastung geschrien hat und dem im ersten Moment der Umsatz egal war. Vielleicht ist das kurzfristig eine Option, falls die Zahlen sehr düster sind und die Durststrecke zu lang wird. Aber sei vorsichtig: Preise reduzieren, das macht etwas mit dir. Vor allem wir Frauen neigen ohnehin dazu, uns unter Wert zu verkaufen. Was passiert mit deinem Selbstwertgefühl, wenn du diese Zahl auch noch kleiner machst!?


(6) Kaffee-trinken um Krisen zu meistern

Das meine ich natürlich im übertragenen Sinne – du kannst auch Tee oder Wasser trinken. Wichtig ist: Tue es mit Anderen! Tausche dich mit anderen Unternehmer:innen aus, ganz gleich welches Gewerk oder Business sie haben. Läuft es in ihren Märkten ähnlich wie bei dir? Wo sehen sie die Ursachen? Was tun sie im Zweifel, um ihrer eigenen Krise Herr:in zu werden?

Austausch ist wichtig, denn wenn du sorgenvoll vor dich alleine hin grummelst, stampfst du ewig die gleiche Erde platt. Wenn du dich aber öffnest, ins Gespräch gehst, dir Mitstreiter:innen suchst, wird es dir wieder leichter fallen, den nächsten Schritt zu machen.

Krisen meistern bei einer Tasse Kaffee

(7) Hol dir Hilfe!

Wir können uns nicht selbst therapieren und ich behaupte in allen Lebensbereichen, ist es sinnvoll, sich den Blick von außen zu gönnen. Das können zum Beispiel Business Coaches sein oder Mentor:innen. In jedem Fall sollte es jemand sein, der deine Situation kennt oder sich da rein denkt. Jemand, der dir durch Gespräche hilft, den richtigen (Aus)Weg zu finden und deine Krisen unbeschadet zu meistern.

(8) Fülle deine Lücken.

Ganz sicher gibt es Felder, in denen du noch Verbesserungspotential spürst. Vielleicht hast du einen Themengebiet, dass dich sehr interessiert, welches du gerne in einer Form mit in dein Angebot aufnehmen möchtest, bei dem dir aber noch die eine oder andere Qualifikation fehlt. Oder du hast in Sachen Marketing-Sales noch Nachholbedarf. Vielleicht möchtest du zukünftig intuitiver führen und brauchst zu diesen Themen noch Input. Die ganze Welt der Weiterbildung steht ganz oft hinten an. So oft scheint alles andere wichtiger zu sein. Nutze jetzt die Gelegenheit! Ganz sicher kommst du dadurch auf neue Ideen, es wird dir neue Kraft geben und du lenkst deine Aufmerksamkeit auf etwas sehr sinnvolles!

(9) Bist du gut aufgestellt?

Ein klassisches Thema für Dezember – Februar. Aber in Krisenzeiten über die eigene Positionierung zu checken, ist wirklich nicht verkehrt. Mit welchen Kund:innen durftest du bislang arbeiten? Waren ‚die richtigen‘ dabei? Was hat dir besonders Spaß gemacht an der Arbeit mit ihnen? Welche Angebote machen dir am meisten Laune? Wie wirst du am Markt wahrgenommen? Checken deine Wunschkund:innen das es dich gibt?

Ja, Positionierung ist nicht jederfrau Lieblingsthema. Aber in der Krise ist es super wertvoll, da mal reinzuschauen und ggf. Maßnahmen zur Nachjustierung zu planen.

(10) Kreation aus der Fülle heraus, nicht aus dem Mangel.

Etwas das mir in schwierigen Phasen oft schwer fällt. Und deshalb ist dieser Tipp einer der wichtigeren auf unserer Liste heute! Viele von uns tendieren in herausfordernden Zeiten dazu, sich auf das zu konzentrieren, was sie nicht haben. Auf unerreichte Ziele, ausbleibende Kund:innen, zu viel Druck. Die negativen Seiten.

Unser Denken bestimmt unser Handeln. Und schwups sind alle in die Falle getappt.

Die Kunst ist also, das Blatt umzudrehen und zu erkennen, welche Chancen sich ergeben, was noch alles möglich ist und wie viel Potential der Weg dahin hat.

(11) Mehr geben statt nehmen

Hört sich absurd an. Aber gerade wenn wir über Fülle sprechen, ist GEBEN das nächste wichtige Stichwort. Grundsätzlich gilt dieses Lebensmotto zu allen Zeiten und vor allem dann, wenn es uns gut geht! Aber nenn es wie du willst, ich finde Karmapunkte können in allen Lebenslagen nicht schaden.

Geben ist in diesem Fall auch nicht zwingend monetär gemeint. Du kannst genauso gut ein Herzensprojekt Pro-Bono unterstützen. Oder deine neue Portfolio-Idee gratis mit Testkund:innen ausprobieren. Du könntest dich in einem ganz andern Umfeld sozial engagieren oder ein Ehrenamt übernehmen (ich war z. B. drei Jahre lang Schulweghelferin und weiß, dass immer welche händeringend gesucht werden).

Du könntest jetzt sagen, dass du in schlechten Zeiten selber mehr Support bräuchtest. Ja, ich fühle dich. Aber die Jahre haben mich gelehrt, dass Energien immer irgendwie ausgeglichen werden. Wenn wir uns selbst öffnen, öffnen sich Türen. Manchmal dort, wo wir es nicht erwarten.

Im Übrigen kann Energie beispielsweise für kostenlose Leistungserbringung auch prima über aufrichtige und hilfreiche Google Rezensionen ausgeglichen werden…

Krisen meistern durch mehr Geben als Nehmen

(12) Investiere!

Es scheint paradox, aber in Krisenzeiten zu investieren, ist wichtiger als in Zeiten des Wohlstandes. Warum? Weil ein Invest keine Ausgabe ist. Das heißt, du gibst Geld aus, für etwas von dem du dir in der Zukunft einen Rückfluss versprichst. Eine (monetäre) Investition in Absicherung oder in Wachstum. Das könnte etwas physisches sein, wie eine neue Büroausstattung, eine neue Kamera, ein Gerät oder sonst etwas, das du zukünftig ohnehin bräuchtest. Oder es könnte die Investition in eine immaterielle Sache sein, wie ein Programm, ein Workshop, eine Lizenz oder ähnliches.

Investitionen legen die Basis für die Zukunft und eröffnen dir neue und zusätzliche Optionen. Viele unterschätzen das! Natürlich solltest du hier wirtschaftlich handeln und dich nicht in den Ruin investieren.

(BONUS) Behalte deine Vision im Auge!

In angespannten Phasen, fällt es uns super leicht, uns zu verstricken: In unseren eigenen Gedanken und in den Aktionen, die wir angreifen, um diese Krisen zu meistern. Wichtig dabei ist es meiner Meinung nach, immer im Blick zu behalten, wofür du ursprünglich mal angetreten bist! Was ist deine Vision für dein Business? Was ist eigentlich dein Warum – dein innerer Antrieb?

Diese beiden Fixsterne bleiben dir, nur der Weg dahin ändert sich vielleicht gerade. Vergiss das nicht <3


Ich hoffe sehr, dass dir meine 12+ Tipps eine kleine Stütze sind, um ohne viele Federn zu lassen deine Krisen zu meistern. Hier kommen noch ein paar Beiträge, die dir dabei hoffentlich noch weiter helfen!


Hast du jemanden, der diese Tipps gerade auch weiterhelfen können – dann teile gerne diesen Beitrag! #sharingiscaring

Hast du auch noch einen Tipp, der dir persönlich hilft, deine Krisen zu meistern? Dann schreib ihn super gerne in die Kommentare.

Kitty

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Kitty Fried Kaffee München Schreiben

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